Meeräsche

(Chelon labrosus)

Weitere Namen:
Die Familie der Meeräschen umfasst 80 Arten aus 17 Gattungen. Beispiele für bekannte Arten sind u. a.:
Nordische Meeräsche, Dicklippige Meeräsche (Chelon labrosus), Dünnlippige Meeräsche (Liza ramada), Gold-Meeräsche (Liza aurata), Großkopfmeeräsche (Mugil cephalus), Weiße Meeräsche (Mugil curema), Kastenmaul-Meeräsche (Oedalechilus labeo), Indische Nasenmeeräsche (Rhinomugil corsula).

Schellfisch

Bildrechte: Creative Commons (CC BY-SA 3.0), Autor Roberto Pillon

Erkennungsmerkmale:
Der Körper der Meeräsche ist langgestreckt und kräftig. Sie hat 2 Rückenflossen. Die erste Rückenflosse besitzt 4 harte Flossenstrahlen, die zweite Rückenflosse verfügt über einen harten Flossenstrahl und, je nach Art, 7 bis 10 Weichstrahlen. An der Afterflosse hat der Fisch zwei bis drei Stachelstrahlen sowie 7 bis 11 Weichstrahlen. Die Bauchflossen sind brustständig und weisen einen Hartstrahl und 5 Weichstrahlen auf. Das Seitenlinienorgan fehlt in der Regel oder ist nur rudimentär ausgebildet. Die Oberseite des Kopfes ist flach; das Maul ist zahnlos oder nur mit sehr kleinen Zähnen ausgestattet.

Unterscheidungsmerkmale von ähnlichen Fischarten:
Die Europäische Äsche ist ein Süßwasserfisch. Sie hat einen ähnlich langgestreckten Körper, gehört jedoch zur Familie der Salmoniden und hat im Gegensatz zur Meeräsche eine Fettflosse.

Auch zwischen den verschiedenen Arten der Meeräschen bestehen einige Unterschiede:Die Dicklippige Meeräsche verfügt z. B. über eine vergrößerte Oberlippe mit feinen Papillen. Ihre Färbung ist silbergrau; teilweise ist sie mit einem rötlichen Farbton überzogen. Sie besitzt mehrere dunkle Längsstreifen und weist eine graugrüne bis bräunliche Rückenfärbung auf.

Die Dünnlippige Meeräsche dagegen ist silbern mit feinen dunklen Längslinien und graublauem Rücken.

Vorkommen:
Meeräschen leben in der Regel in Küstennähe. Teilweise sind sie auch in Flussmündungen und Häfen zu finden.

Dicklippige Meeräsche: Sie ist am Schwarzen Meer, an der Mittelmeerküste, an den südeuropäischen Atlantikküsten und vor England anzutreffen; im Sommer finden Wanderungen bis in die Nordsee, den Kattegat, nach Norwegen und vor die Färöer Inseln statt.

Dünnlippige Meeräsche: Ihr Habitat sind die Nordsee und der Nordostatlantik von Norwegen bis zur Ostsee; man findet sie auch vor Westafrika, im Bereich der Kapverdischen Inseln, vor den Kanaren, im Mittelmeer sowie im Schwarzen Meer.

Lebensweise:
Meeräschen sind scheue Schwarmfische, die bewegtes Wasser wie z. B. starke Strömungen meiden. Im Sommer halten sie sich nahe der Wasseroberfläche auf, wo sie unter anderem Aufwuchsalgen abweiden. Im Winter werden tiefere, warme Schichten des Wassers aufgesucht.

Fressverhalten:
Meeräschen ernähren sich vorwiegend pflanzlich; steinige Küsten mit Algenwuchs (v. a. Kieselalgen) sind beliebte Aufenthaltsorte. Neben Wasserpflanzen stehen auch Insekten, Krebse, Muscheln und kleinere Fische auf dem Speisezettel. Im Winter wird das Fressverhalten nahezu eingestellt; die Fische ziehen sich dann in die tieferen Gewässerbereiche zurück.

Laichzeit:
Dick- und Dünnlippige Meeräsche laichen in den nördlichen Gebieten küstennah im Zeitraum von März bis April. Im Mittelmeer fällt die Laichzeit in den Spätherbst bis Winter.

Alter:
Dick- und Dünnlippige Meeräsche erreichen ein Lebensalter von bis zu 9 Jahren.

Größe:
Größe und Gewicht variieren je nach Art und Alter. Bei der Größe liegt der Bereich zwischen 10 cm und einem Meter. Die Dicklippige Meeräsche ist im Alter von 2 bis 3 Jahren etwa 30 cm groß und wiegt etwa 1 kg. Ältere Exemplare können bis zu 7 kg schwer werden. Die Dünnlippige Meeräsche wird durchschnittlich 40 bis maximal 70 cm lang und wiegt bis zu 3 kg.

Fangsaison:
Im Sommerhalbjahr.

Fangzeit:
Tagsüber bei guten Lichtverhältnissen, am besten bei Sonnenschein. Ein vorheriges regelmäßiges Anfüttern der Fische ist empfehlenswert; hierbei ist darauf zu achten, dass immer zur selben Tageszeit und mit demselben Futter, aus dem auch der Köder bestehen soll, gefüttert wird.

Stellenwahl:
Die besten Fangstellen sind windstill, ruhig und strömungsarm. Priele, Häfen (z. B. Nordseehäfen) oder Molen eignen sich in der Regel gut. Auch an den dänischen Stränden und an der niederländischen Küste sind Meeräschen zu finden. Bei sonnigem Wetter sind die Erfolgsaussichten besser.

Mögliche Fangmethoden:
Meeräschen sind schwer zu überlisten. Geeignete Fangmethoden sind das Fliegenfischen bzw. das Angeln mit der Stipprute.

Köder:
Gute Köder sind Nassfliegen, Nymphen (max. 10er Größe) sowie Algen- oder Kleinkrebs-Imitationen. Grüne oder braune Muster werden am besten angenommen. An der Stipprute werden u. a. Maden, Teig, Brotflocken und Ringelwurmstückchen als Köder benutzt.

Verwertung:
Als wohlschmeckende Speisefische erfreuen sich Meeräschen großer Beliebtheit. Ob geräuchert, kalt oder warm, gegrillt oder gebacken; die Formen der Zubereitung sind vielfältig. In der französischen Küche wird der Rogen als „poutargue de Martigue“ getrocknet und gesalzen zubereitet.

…und jetzt Du!

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1 Kommentar

  1. lenny

    Super vielen Dank für euren Tipp hab eine 79 cm große gefangen supi danke

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