Stint

(Osmerus eperlanus)

Weitere Namen: Europäischer Stint, Seestint, Wanderstint, Spierling

Schellfisch

Bildrechte: Public domain, Autor: WHell at wikipedia

Erkennungsmerkmale:

Stinte haben eine längliche Form und sind seitlich etwas abgeflacht. Der Körper ist leicht durchscheinend, der Kopf eher länglich, schuppenlos und mit einer spitzen Schnauze. Am Rücken und an der Seite ist der Stint graugrün bis rosa, der Bauch ist weiß und die Flanken silbrig glänzend. Die Schwanzflosse besitzt einen dunklen Rand. Während der Laichzeit trägt der lachsartige Fisch ein metallisch glänzendes Seitenband. Der Stint, der zur Familie der Salmoniden gehört, ist der kleinste Fisch, der eine Fettflosse besitzt.

Unterscheidungsmerkmale von ähnlichen Fischarten:

Ein sehr auffälliges Merkmal beim Stint ist der markante Eigengeruch. Der Fisch riecht intensiv nach frischen Gurken. Aufgrund seiner Fettflosse ähnelt er der Kleinen Maräne, ist aber deutlich schlanker als diese. Der Stint hat ein großes Maul mit langen, spitzen Zähnen und einen deutlich längeren Unter- als Oberkiefer. Besonders die kleinen Stinte sind leicht transparent.

Vorkommen:

Stinte kommen in zwei Formen vor: Der Süßwasserstint (Binnenstint) lebt in den großen Seen Nordeuropas (in Norddeutschland, Schweden, Finnland, England, Nordrussland) und der Meeresstint lebt an den Küsten Europas von der Ostsee bis zur Biskaya. Auch im Brackwasser der großen Flussmündungen ist er zu finden.

Lebensweise:

Stinte sind Schwarmfische, die in den Tiefen leben, aber in Sommernächten auch gerne weiter an die Oberfläche kommen. Während der Laichzeit ziehen die Fische in die Flüsse, wo sie aber meist innerhalb der Gezeitenzone bleiben. Stinte sind sehr empfindlich und reagieren deshalb verstärkt auf eine veränderte Wasserqualität. In den letzten Jahren haben die Bestände aus diesem Grund etwas gelitten, inzwischen ist aber wieder eine Erholung eingetreten.

Fressverhalten:

Der Stint ernährt sich vorzugsweise von Planktonkrebsen, er frisst aber auch gerne Bodentiere und kleine Fische aller Art (zum Beispiel Heringe, Sprotten, Grundeln oder auch die eigenen Jungtiere).

Laichzeit:

Während der Laichzeit (die von Februar bis Mai dauert) sammeln sich die Fische in großen Schwärmen und ziehen die Flussläufe hinauf. Dort laichen sie über kiesigem oder sandigem Grund ab. Ein Weibchen kann zwischen 7.000 und 50.000 Eier legen. Die Eier werden ins offene Wasser abgelaicht, wo sie zum Grund sinken und an Gräsern oder Steinen festkleben. Die Jungen schlüpfen nach ca. drei bis fünf Wochen. Während die Eltern nach dem Laichen den Fluss wieder verlassen, verbleiben die Jungtiere bis zum nächsten Winter im Fluss. Teilweise kommt es zu einem Massensterben nach dem Ablaichen.

Alter:

Stinte können ein Alter von bis zu sechs Jahren erreichen.

Größe:

Der Stint wird normalerweise etwa 10 bis 20 Zentimeter groß, in Ausnahmefällen kann er bis zu 30 Zentimeter lang werden. Im Durchschnitt wird ein Stint etwa 100 Gramm schwer, er kann aber auch bis zu 220 Gramm wiegen.

Fangsaison:

Die Stinte werden meist mit Heringspaternostern geangelt, während sie sich in Schwärmen in den großen Flüssen zu ihren Laichplätzen aufmachen. Dies geschieht also sehr früh im Jahr, in der Regel bis Ende März. So zum Beispiel in der Elbe. Hier muss man allerdings beachten, dass nur zwei Haken pro Paternoster erlaubt sind, auch wenn die fertig gebundenen Paternoster über fünf Haken verfügen.

Fangzeit:

Eine bestimmte Fangzeit existiert für den Stint nicht, er kann zu jeder Tageszeit geangelt werden.

Stellenwahl:

Stinte werden vom Boot oder vom Ufer aus gefischt. In den ganz „heißen“ Angelphasen im Jahr stehen die Stintangler oft Schulter an Schulter, wie man es sonst nur vom Heringsfischen her gewöhnt ist.

Fangmethoden:

Eine Spinnrute von etwa 40 bis 80 Gramm Wurfgewicht ist ausreichend; wie schon erwähnt, wird ein 2er Heringssystem verwendet (also nur die zwei erlaubten Haken) und zudem je nach Wasserströmung ein Bleigewicht von etwa 50 bis 80 Gramm. Spezielle Heringsbleie sind vor allem deshalb empfehlenswert, da sie mit ihrer rot-weißen Farbe ein zusätzliches Lockmittel für die Fische darstellen. Aber die gängigen Birnenbleie sind ebenso ausreichend. Die Rolle sollte sich in einer Größenordnung von etwa 2500 bis 4000 bewegen. Bindet man zusätzlich an die Haken Fischhäute, Federn und/oder Perlen, verbessert sich durch den zusätzlichen Lockeffekt der Fangerfolg.

Köder:

Als Köder werden Fliegen und kleine Würmer verwendet. Der Stint selbst wird ebenfalls gerne als Köderfisch benutzt, zum Beispiel zum Fang von Zandern und Hechten.

Verwertung:

Obwohl Stinte nicht sehr groß sind, sind es beliebte und schmackhafte Speisefische. Der Kopf der Fische wird bei der Zubereitung entfernt, die Gräten und die Schwanzflosse meist nicht, da diese sehr zart sind. In der Regel werden Stinte mit der Hand gegessen. Am besten schmeckt der Fisch frisch angebraten, gerne wird er aber auch gebacken. Im Norden Deutschlands werden Stinte der Tradition nach in Roggenmehl gewendet und in ausgelassener Butter und Speck angebraten. Stinte gibt es auch sauer eingelegt oder in geräucherter Form. Als Beilage eignen sich Brat- oder Salzkartoffeln sowie warmer Kartoffelsalat oder Apfelmus.

…und jetzt Du!

Blieb etwas unklar?
Stelle Deine Frage gerne hier und hilf dadurch mit, den Inhalt noch besser zu machen.
Ich antworte dann so schnell ich kann.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert